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Nestroy 2010 – Der Wiener Theaterpreis

Ein Höhepunkt im Wiener Theaterjahr ist der NESTROY – heuer zu Gast im Burgtheater, das schon so viele NESTROYS einheimsen konnte. "Über fünfzig NESTROYS gingen im Laufe der letzten zehn Jahren an das Haus am Ring. Da haben wir uns gedacht, es ist besser, wir machen die Verleihung gleich dort, muss man die Statuen nicht so weit tragen", so Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny pragmatisch. "Ich freue mich sehr, dass Matthias Hartmann Gastgeber der Veranstaltung sein wird, an der übrigens auch heuer wieder alle Interessierten via TV teilhaben können."

In den zehn Jahren seines Bestehens hat sich der NESTROY kontinuierlich entwickelt und ist zum wichtigsten Theaterpreis im deutschen Sprachraum geworden, die Liste der Preisträgerinnen und Preisträger liest sich dabei wie das "Who is who" der deutschsprachigen Theaterwelt. Der NESTROY spiegelt aber auch die aktuellen Entwicklungen auf den Wiener Bühnen wider. Und da hat sich – insbesondere in der Freien Szene, für die es auch eine eigene NESTROY-Kategorie gibt – enorm viel bewegt. Insgesamt vollzog sich im Laufe der letzten zehn Jahre eine tiefgreifende Modernisierung, Belebung, Erneuerung und Öffnung der Wiener Theaterlandschaft, was auch international wahrgenommen wird. In einer großen Titelgeschichte würdigt die wichtigste deutschsprachige Fachzeitschrift "Theater heute" die Theaterreform und ihre Ergebnisse: "Das ist erfreulich und für uns Ansporn, den eingeschlagenen Weg der Öffnung und Modernisierung weiterzugehen", betont Mailath. Dazu gehört auch, dass das Kulturbudget in den letzten zehn Jahren um 40 Prozent gesteigert werden konnte.

Wien ist eine der wenigen Städte, in denen Theater nicht zugesperrt, sondern eröffnet werden – mit ambitionierten zeitgenössischen Programmen. "Garage X", "TAG", "Nestroyhof" sind Belege für den auch international beachteten frischen Wind in der Szene. Trotz Wirtschaftskrise sind die Auslastungen und AbonnentInnenzahlen in den Wiener Theatern weiter gestiegen, in manchen Häusern wie dem "Theater der Jugend" auf nahezu hundert Prozent. "Das zeigt, wie sehr Theater Lebensmittel für die Wienerinnen und Wiener ist", betonte Mailath und fügte hinzu: "Als Kulturstadtrat bin ich viel unterwegs und freue mich mindestens ebenso sehr darüber, was sich vor der Bühne im Zuschauerraum tut, wie darüber, was auf der Bühne zu sehen ist und demnächst wieder mit NESTROYS bedacht wird."